Montag, 25. November 2013

Rezept: Brot = Wasser + Mehl + Hefe + Salz

Nach zig Fehlversuchen und einigen gelungenen Bemühungen darf ich euch nun mein Brot vorstellen :).
Das Backen von dieser Backware kann ich ja mittlerweile fast schon als Leidenschaft bezeichnen. Gezwungenermaßen, denn hier in Istanbul wird mein an deutsches Brot gewöhnter Magen misshandelt. Die ganze Zeit muss ich diese labbrige weiße Masse in mich hineinstopfen!






Ernst Dichter (einer der Begründer der Marktpsychologie) behauptete einst, dass das Backen Ausdruck von Weiblichkeit und Mutterschaft ist. Er geht sogar soweit, dass beim Backen eines Brots die Geburt eines Kindes simuliert wird. Wenn das Brot aus dem Ofen geholt wird, kommt das Kind auf die Welt. Wir folgern daraus: Bäcker sind also auch als Hebammen einsetzbar!
Ich bin nicht im Backgewerbe tätig, keine Frau und auch keine Hebamme. Bisher habe ich auch keine Ambitionen in die Richtung zu tendieren. Das Backen von Brot macht mir aber trotzdem Spaß! ;)

Ich gebe zu Chefkoch.de hat mir ein bisschen beim Aufbau des Eintrags geholfen!
Da ich mich aber eigentlich grundsätzlich nicht an die Anleitungen halte - liegt in der mangelnden Küchenausstattung begründet -, wird das Brot ein echtes "unique" Rezept ;).

Zutaten

  • Mehl (Vollkorn oder was auch immer ihr da hernehmen wollt)
  • lauwarmes Wasser
  • Salz
  • frische Hefe





Werkzeug
  • beide Hände
  • Löffel
  • Brotform
  • Ofen
  • 1-Liter Bierkrug (reicht auch ein 0,5er aber sicher ist sicher ;) )
  • großer Kochtopf
  • Backpapier
Zubereitung:
Arbeitszeit: 15 Minuten. Aufgehzeit: 40 - 50 Minuten. Backzeit: 50 - 60 Minuten. Schwierigkeitsgrad: Noob.

Als Erstes nehmen wir den Kochtopf zur Hand. Er sollte schon groß genug sein, sodass man mit Lust und Laune darin herum planschen kann und nicht alles in der Gegend herumwirft.
Ihr schüttet zuerst lauwarmes Wasser in den Topf und zerbröselt etwa 10,5 g (1/4) des Hefewürfels.
Danach gebt ihr das Mehl hinzu. Ich habe bewusst keine Angaben gemacht, weil ich das immer nach Gefühl mache. Wenn zuviel Wasser drinnen ist und das Zeug eher schwimmt ... einfach noch mehr Mehl hinzugeben Jetzt ist es aber noch relativ geschmacksneutral. Darum gibts noch ne Portion Salz obendrauf. Die Menge muss auch jeder für sich entscheiden.
Jetzt kommt der lustige Teil! Knetet das Zeug solange bis es eine schöne klebrige Masse ist.



Nach ein paar Minuten hat man dann einen schönen Teig. Er sollte leicht vom Topfboden wegzukratzen sein, nicht schwimmen, nicht zu trocken und auch nicht zu klebrig sein.
Hier in Istanbul stell ich nun den Hefeteig zum "Aufgehen" noch etwa 40-50 Minuten auf den vorgewärmten Backofen (100 Grad). Wenn die Zeit um ist, knete ich noch ein letztes Mal den Teig kräftig durch.
Die Masse gebe ich anschließend in die mit Backfolie ausgekleidete Brotform.




Jetzt kommt das Backen:
Etwa 40/50/60 Minuten bei 200 Grad das Brot im Ofen lassen und danach ist der Kollege fertig und kann vernascht werden :).








Donnerstag, 21. November 2013

Laufen in Schweden - Laufen in Lappis (Stockhholm)

Ich muss schon gestehen die Laufeuphorie von Simon ist wirklich ansteckend. Dieses Mal hab ich mich sogar dazu verleiten lassen, dass ich meine Laufschuhe und Klamotten mit auf meine Reise nach Stockholm einpacke.

4 Km rund um Lappis

Und da ich in Stockholm eine Freundin besuche, die genauso laufbegeistert ist, bietet es sich also nahezu an. Ja auch durchs Laufen lernt man die Umgebung kennen. Das Wetter ist auch der absolute Traum also steht einem Lauf absolut nichts mehr im Wege. 






Ich werde gleich zunächst vorgewarnt, dass die Strecke eher eine Intervalltrainingstrecke ist, da viele Steigungen dabei sind. Anstiege bis zu 60 Meter sind keine Seltenheit. 

Der erste Kilometer führt uns direkt zum Lappi Beach, von dort aus hat man eine herrliche Aussicht Richtung Stockholm Centrum. Allerdings kommt nun auch gleich der erste Anstieg, man kann auswählen ob man über die Treppen hochläuft oder doch lieber den Trampelpfad nimmt. Ich entscheide mich zunächst für die Treppen, beim letzten Teilstück, wechsle ich allerdings doch auf den Trampelpfad über. 


Mit dem ersten doch sehr anstrengenden Aufstieg ist aber immer hin schon der erste Kilometer voll und der Puls auf Hochtouren. Bis zu Kilometer drei verläuft die Strecke entlang des Wassers, das ständige auf und ab des Streckenverlauf hat etwas und ich bin sehr froh, dass ich Cross-laufschuhe anhabe. Der Boden ist ein Waldsandboden. Aber wirklich sehr angenehm zum Laufen. Auch die Tatsache, das man im Wald läuft ist wirklich sehr angenehm. Die Luft ist einfach super. 

Kurz nach Kilometer drei geht es über eine Holzbrücke. Der Wald wird jetzt dann wieder ein bisschen lichter und die Laufstrecke wird immer mehr in den Park ausgelagert. Auch dort ist der Boden ideal zum Laufen, eher kiesig, aber angenehm. Und jetzt kommt mit eines der Highlights der Laufstrecke.



Denn in dem Park gibt es eine Art Streichelzoo, mit Hasen, Ponys, Ziegen, Pferden und Co. Und die Tiere sind in noch so richtig in typischen Schwedenhäuschen untergebracht. Total schön zum Anschauen. Die letzten Meter laufen wir noch an einem Weiher entlang. Angetrieben durch das tolle Wetter, durch meine laufbegeisterte Mitläuferin und die tolle Natur ist eine gute Zeit auch noch inkludiert. 4 km in 26.25 min. Kann man gelten lassen, schließlich ist man im Urlaub und nicht auf der Flucht. 







Friseur + Pickel = Blut!

Eigentlich haben Ines und ich ja einmal ausgemacht wirklich konsequent nur Einträge zum Thema Sport und Ernährung hier zu schreiben.
Heutiges Vorkommnis war aber so anders lustig, dass ich einfach einen Eintrag dazu schreiben MUSS.
Irgendwie hat es aber auch was mit dem Thema Sport zu tun:


Ein kurzer Haarschnitt ist einfach praktisch. Da muss man nicht lange im Bad föhnen, kann gleich hinaus in den Großstadtdschungel springen und seinen Bewegungsapparat aktivieren. Der Sportler geht auch nicht gleich Gefahr an einer Lungenentzündung elendig zu krepieren. Es hängen ja kaum nennenswerte Zotteln auf dem Kopf.
Nun gut, heute war wieder mal Zeit für mich, meinen Kopf unter die Schere zu legen. Eigentlich eine ganz normale Sache!
Ich wusste nur nicht, dass ich am Nacken einen Pickel hatte. Nächstes Mal werde ich mich da erst einer gründlichen Kontrolle unterziehen. Mir war nicht klar, dass dieser Friseur eine Obsession gegenüber diesen Dingern hat.
Während er meine Haare rasierte, fiel mir schon auf, dass er immer mit den Finger über eine bestimmte Stelle an meinem Nacken strich und versuchte es "wegzurubbeln".
Am Schluss meinte er auf Englisch: "problem!". Alleine dieses Wort in Verbindung mit Friseur jagt mir wahre Angstwallungen durch den Körper. Erst 3 Wochen zuvor hatte mich genau dieser Typ eine Glatze "frisiert". Ich wollte einen Kurzhaarschnitt, aber er rasierte mir eine Glatze! :)
In diesem Fall aber, lag die Sachlage woanders. Es war ein Pickel, der seine Aufmerksamkeit erregte. Ich habe noch nie ein "problem" in so einem Ding gesehen. Natürlich nervt es mich, aber das war es auch schon.
Ich winkte ab und meinte, dass es kein "problem" ist und wollte aufstehen. Er drückte mich zurück in den Stuhl und holte sein "Werkzeug". Eine große Ansammlung von Wattebäuschen und eine Stecknadel. Vorbildlich desinfizierte er die Nadel und dann startete der Folterknecht sein verabscheuungswürdiges Handwerk! Er werkelte mehrere Minuten mit der Nadel an meinem Nacken herum. Es blutete so stark, dass er mehrere Wattebäusche brauchte bis all das Blut aufgesaugt war!
Eigentlich will ich gar nicht daran denken, wie vielen verschiedenen Leuten der Friseur die Nadel schon in den Körper gerammt hat. Zusätzlich hoffe ich bei Gott, dass diese Personen auch keine Krankheiten hatten!
Noch gut kann ich mich an meine Reise durch Indien erinnern:
Wir wurden dazu angehalten eigene Spritzen mitzunehmen, weil die Ärzte sie dort manchmal einfach mehrfach verwendeten.
In unserem Fall hatten wir Vorsorge getroffen, aber leider gerade das Wichtigste vergessen: Wir hatten die Plastikzylinder, aber keine Nadeln... den Sinn verstehe ich bis heute noch nicht ;).

Wenn ihr demnächst hört, dass jemand in Istanbul wegen irgendeiner Infektion das Zeitliche gesegnet hat, dann wisst ihr ja, wer... ! :)





Dienstag, 19. November 2013

Meditative Achtsamkeit beim Essen

Vor ein paar Wochen bin ich auf einem interessanten Artikel im stern gestoßen. Es ging um Meditation und wie man damit der Ruhelosigkeit unserer Gesellschaft ein kleines Schnippchen schlagen kann.


Wir sind mittlerweile ja wirklich alle nur noch am vorwärts stürmen: Effizienz ist angesagt!
Immer muss man irgendetwas machen und am besten sollte daraus noch irgendein Profit springen. Gleich ob auf mentaler, körperlicher und oder finanzieller Ebene!


Ich nehme mich hier nicht aus. Befürchte sogar, ein schlimmer Vertreter dieser Gattung Mensch zu sein. Obwohl man von Glanzleistungen absehen kann, steht bei mir immer das Notizbuch oder die App Evernote im Vordergrund. Ich schreibe mir jeden Abend im Detail auf, was ich am darauffolgenden Tag erledigen muss. Das beginnt bei ganz trivialen Dingen. Sei es Laufen oder irgendwelcher organisatorischer Krimskrams und geht natürlich zu Themen, die die Arbeit und das Studium betreffen. Hier sehe ich aber auch einen Vorteil. Ohne diese Stützen würde ich nur so in den Tag hineinleben. Es gibt Struktur.


Ich will aber in diesem Eintrag das Thema "Achtsamkeit" in den Fokus stellen.
Der stern schrieb in seinem Bericht über verschiedene Praktiken bei der man dem Alltag entfliehen und auch ganz ohne Reue Loslassen kann. Es geht von Zen, über das Treiben der türkischen Derwische bis hin zum Achtsamkeitstraining.

Was ist nun dieses Achtsamkeitstraining?
Unter achtsamkeit-lernen.de beschreiben die Autoren es wie folgt:

Achtsamkeit [...] ist eine offene, akzeptierende und gleichmütige Einstellung gegenüber Emotionen und Gedanken, die in der Wahrnehmung, im Bewusstsein auftreten. Hierzu zählen sowohl echte Gedanken und Überlegungen, wie auch Gefühle von Angst, Trauer, Haß, Freude, Euphorie etc. wie auch körperliche Gefühle. Achtsam handelt, wer sich voll und ganz dem zuwendet, was er gerade macht bzw. was gerade passiert, ohne die Geschehnisse oder Gedanken zu bewerten. Wirklich im Hier und Jetzt zu sein, stoppt das Affengeschnatter und reduziert somit nachhaltig des Streß. Ruhe und Gelassenheit verstärken sich. Durch das Erlernen der Achtsamkeit ohne ständige Bewertung von Gedanken und Gefühlen gewinnt man den weiten Blick auf die Dinge, kann sich aber andererseits leichter von einzelnen Themen leichter lösen, in die wir uns üblicherweise verbeißen, was zu Streß, Ängsten und Unwohlsein führt. ...

Es geht dann noch einige Zeilen weiter, aber ich glaube mit der "Definition" kann man schon sich einigermaßen bewusst werden, was Achtsamkeit ist.


Um nun komplett auf mein Topic zu kommen will ich nun das Essen auch mit einbeziehen. Jetzt haben wir auch wieder einen Bezug zum Themenbereich des Blogs ;).
Ich habe mal vor vielen Jahren irgendwo gelesen, dass man eine Mahlzeit genießen soll, als wäre es die letzte, also die Henkersmahlzeit. Gelegentlich und freilich nicht immer kommt mir dieser Satz in den Kopf und ich frage mich wie ich das zu 100% schaffen soll?
Klar, ich esse nicht im Stehen und ich versuche auch nicht einen Film während des Essens zu schauen. Doch ertappe ich mich fast immer dabei, dass ich mein Handy vor mir liegen habe und irgendwelche News aus der Sueddeutsche-App lese. Was sollte ich den sonst tun?
In die Ecke starren? Reden? Oder einfach nur das Essen in jeder Nuance genießen?
Man hat womöglich viel Zeit bei der Zubereitung investiert und dann schlingt man es schnell hinunter.
Wo liegt da der Sinn? Ok, man deckt den Kalorienbedarf, aber bietet es sonst noch einen Mehrwert?
Was ist einem lieber? Mehr Zeit investieren, aber dann auch den Moment intensiver mit allen Sinnen genießen oder weniger Zeit und diese kurze Lebensspanne im Grunde einfach negieren... ?

Achtsamkeit-lernen.de beschreibt "Achtsames Essen" mit einer Walnuß:

Nehmen Sie zunächst die Walnuß in die Hand. Betrachten Sie die Walnuß. Wie sieht sie aus? Welche Form hat sie? Wie fühlt sie sich an? Wie riecht sie? Gleiten Sie mit ihren Fingern über die Höhen und Tiefen der Walnuß. Machen Sie nichts anderes. Konzentrieren Sie sich ausschließlich auf die Walnuß. Jetzt stecken Sie die Walnuß in den Mund. Beißen Sie noch nicht zu, sondern erfahren Sie die Walnuß mit Ihrer Zunge. Spüren Sie die interessante und individuelle Form der Walnuß auf der Zunge. Wie fühlt sich die Walnuß an? Gibt es jetzt schon einen Geschmack im Mund? Probieren Sie Walnuß an unterschiedlichen Stellen Ihres Mundes zu schmecken. Sie werden merken, es gibt ganz unterschiedliche Eindrücke. Beginnen Sie jetzt zu kauen. Kausen Sie langsam, ultra-langsam, 20-30 mal. Spüren Sie was passiert, welche Geschmacksveränderungen eintreten. Spüren Sie jeden kleinen Nußkrümel. Beim Schlucken geben Sie darauf Acht, was sich verändert. Wie läßt sich das Verändern des Geschmacks beschreiben. Wenn Gedanken oder Gefühle entstehen, beobachten Sie diese Gedanken und Gefühle ohne sich darin zu verheddern. Kehren Sie einfach zur Walnuß und zum jeweiligen Schritt zurück.

Naja, ich muss zugeben. Das ist extrem. Ich kann 20-30 mal kauen, das dürfte kein Problem sein. Wenn ich aber nun die Nuss erstmal noch angucken muss... mhhh... könnte schwer werden!

Ich würd ja sagen, es reicht doch für uns Normalos schon aus, wenn wir einfach die Zeit während der Mahlzeit wirklich genießen.
Wir sitzen vor dem Essen, kauen es langsam, genießen die Ruhe, kein Radio, kein Fernseher, nichts stört uns. Wir sind komplett auf unser Essen konzentriert. Hier kann man doch genauso die verschiedenen Aromen besser schmecken und rein mental auch wieder etwas runter kommen.
Mir selber fällt immer auf, dass mich das Kochen beruhigt. 10 Meter weiter surrt mein PC vor sich hin und erwartet mich mit nächsten Schreckensmeldungen oder manchmal auch mit tollen Neuigkeiten -> Während der Zubereitung bin ich voll und ganz auf das Schnippseln und das Umrühen fixiert. Der Unglücksbote im Nebenzimmer wird nebensächlich. Gerade das Schneiden von Gemüse ist ja eine Leidenschaft von mir. Da ich nicht die Fähigkeit besitze wie ein Pro in Lichtgeschwindigkeit alles klein zuhauen, macht's bei mir eher klack..., klack..., klack..., da fällt man ja schon fast in eine Art Meditation :).


Nach dem Schneiden kommt die Pfanne ins Spiel. Erhitzen, das Gemüse wird reingekippt und jetzt muss nur noch gelegentlich umgerührt werden. Das Brutzeln und Zischen, gepaart mit dem leicht surrenden Geräusch des Herds... genial! Diese rituelle Einfachheit der Dinge machen wohl diese - im ersten Moment als banal bewertende - Sache so wertvoll.

Wer sich noch weiter mit der Thematik Achtsamkeit auseinandersetzen will.
Der stern hat mehrere Übungen beschrieben: Link
Auch achtsamkeit-lernen.de hat eine große Anzahl an Übungen: Link

Es geht ja eigentlich darum, dass man nicht immer mit seinem Gedanken abschweift. Man hört dem Gegenüber nicht mehr zu, weil man ja schon ganz woanders ist. Die Arbeit ist wichtiger oder "Was soll ich den heute Abend kochen?", "Habe ich alle Unterlagen?"... und sich selbst wird man auch fremd.
Wer "Malcolm mittendrin" kennt, kann sich vielleicht an die eine Folge mit dem älteren Bruder Francis erinnern, als er auf eine Prüfung lernen musste.
Fokussierung auf eine Sache, die sicher ihm keinen Spaß bereitete. Jetzt kam da aber eine erfreuliche Ablenkung: Eine Fliege! Ich weiß nicht wie die Folge genau ausging, aber im Grunde beschäftigte Francis sich die ganze Zeit nur noch mit der Fliege und nicht mehr mit der eigentlichen primären Tätigkeit, dem Lernen!

Lasst uns doch einfach in Zukunft einmal mehr im Moment leben. Vielleicht helfen die Achtsamkeitsübungen dabei. Beim Essen kann mans ja schon mal bissl üben ;).

In diesem Sinne!
PS: Ich werde jetzt mal langsam dann mein Programm für den heutigen Tag abarbeiten... eindeutig lernresistent :).





Sonntag, 17. November 2013

Istanbulmarathon 2013 - Ich bin auf den Geschmack gekommen!

Eigentlich war ich ja schon lange zuvor der Meinung, dass ich süchtig nach Sport bin.
Wenn ich nicht jeden Tag meinen Körper durch den Fleischwolf drehe, geht mir schon etwas ab ;).
Niemals zuvor habe ich aber die Atmosphäre eines Wettkampfes geschnuppert.
Heute war es endlich so weit... und es war einfach unbeschreiblich!



Eigentlich wäre es ja für mich nie zu diesem Lauf gekommen. Als alter Geizhals wollte ich kein Geld für etwas ausgeben, bei dem ich wie ein Hornochse schwitzend durch die Gegend renne.
Gestern kam es aber zu einem schicksalhaften Ereignis. Durch ein mysteriöses Vorkommnis schoss meine Kamera ein Foto von einem der Nummernschilder, das den Teilnehmer als autorisierten Läufer für den Istanbulmarathon kennzeichnet.
Wie durch Geisterhand flog mir dann auch noch eine fast echt wirkende Fotokopie des Nummernschild in die Hände. Sollte ich diese Chance nicht nutzen?
Zwar würde ich nun entgegen den Vorschriften an dem Lauf teilnehmen, aber würde ich jemanden schaden? Nein, die Straße sollte ja genügend Platz bieten und niemand würde von der Brücke springen, wenn ich sie querte. So war wenigstens mein Verdacht, der sich schlussendlich auch bestätigte!

In der Nacht des Wettkampfes konnte ich kaum ein Auge zu machen. Irgendwie war mein Kopf erfüllt von Gedanken, die den Lauf betrafen. Würde es klappen? Könnte ich teilnehmen? Toilette?
Je länger ich nicht einschlafen konnte, umso mehr strapazierte ich meine Hirnwindungen hinsichtlich meiner Leistungsfähigkeit am morgigen Tag.
Wenn möglich wollte ich doch nicht schon nach wenigen Minuten zusammenbrechen und nach einem Lazarett bitten und betteln. Wie sollte das auch aussehen? Da zieht man sich Klamotten an, die einem als ambitionierten Läufer kennzeichnen, trägt einen Laufrucksack auf dem Rücken und die Garmin piept auch noch ganz wichtig in der Gegend rum... . Ein schnelles Ende wäre einfach prekär!
Gerade für mein Selbstbewusstsein wäre dies eine Garantie für ein wochenlanges seelisches Tief ;)!
Ein anderes Thema war das Überholen!
Wie wohl viele andere Läufer auch, hasse ich es, wenn mich jemand überholt. Da ich bis jetzt noch nie in großen Menschenmengen gelaufen bin, kam das praktisch auch noch nie vor. Ich hatte höllische Angst. Je länger man etwas aufschiebt umso schlimmer wird es.
Nun musste ich mich dieser Sache stellen:
Sicher würden mich schon die Omas nach wenigen Metern überholen!

Der Morgen brach an. Schnell noch ein Brot verschlungen und schon ging's um 06:40 in Richtung Taksim, bei dem die Busse zum Startpunkt des Marathons fahren würden.
Kontrolle von Nummernschildern? Fehlanzeige! Nichts machte auch nur den Anschein einer Kontrolle. Ich sah keinen einzigen Security. Natürlich standen am Taksim die obligatorischen Maschinengewehrträger der Polizei, aber die machten ja eh wie immer Hans Guck-in-die-Luft!
Auf dem Weg zu den Bussen musste man sich an einer eher unkoordiniert wirkenden Menschenschlange anstellen. Es gab eine schöne rote Laufmütze als Geschenk! Leider hatte ich ja schon meine Bandana auf dem Kopf und so kam ich an diesem Tag nicht in den Genuss dieser Kopfbedeckung. Da es aber bekanntlich noch nicht aller Tage Abend ist, kann es wohl in Zukunft doch noch dazu kommen ;).

Die Fahrt war angenehm. Nirgends gab es Stau. Die halbe Innenstadt war auch vorsorglich gesperrt worden. Immer noch voller Angst erwartete ich das Vollstreckungskommando am Startpunkt! Irgendwo mussten die doch kontrollieren. Zu meinem Glück gab es schlichtweg keine Kontrollen. Top Support für meine kleine Gaunerei ;)!

Es ist ein Spektakel! Festivals können da nicht mithalten. Man ist freudig erregt, es kribbelt im Magen, die Finger zittern und man schaut dem Treiben einfach schon fast meditativ zu. Überall laufen Verkleidete herum und die Leute sind alle freundlich: Es ist Ausnahmestimmung angesagt!

Ich will niemanden etwas vormachen. Natürlich würde ich nicht den Marathon laufen. Mir reichen auch schon die zehn Kilometer (schlussendlich wurden es dann doch die fünfzehn Kilometer, aber dazu später mehr). So war ich nicht so unter Druck wie wohl die Marathonläufer :). Ich konnte die Atmosphäre auf mich wirken lassen.
Einmal lief ein alter Herr durch die Menschenmenge. Er hatte ein Radio in seiner Hand und trug eine Startnummer, die ihn als einen Läufer kennzeichnete, der die 42 Kilometer in Angriff nimmt. Er sprang herum und belustigte die Leute. Keine Droge war im Spiel. Er war einfach gut drauf und genoss den Augenblick!


Zehn Toiletten und das Hundertfache an Interessenten. Einziger Minuspunkt an diesem Marathon!
Als Mann hat man es einfach, aber wenn man als Dame an der Sache teilnehmen will, ist das schon etwas unangenehm :).
Meine Laufkollegen warteten auf Einlass in eines der erlauchten Gemächer, die auch als Dixiklos bekannt sind.


Derweil marschierte ich zu Bussen, die das Gepäck lagerten. Erstmal fand ich den richtigen Bus nicht und zweitens wäre auch meine Läuferkarriere schon fast zerplatzt bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte. Als ein jemand, der ja die Tollpatschigkeit gebucht hat, wäre ich fast über eine Leitplanke geflogen. Ich hatte die Höhe falsch eingeschätzt und so grätschte ich mit meinen Beinen darüber, hätte mir fast einen Wolf im Schritt gerissen und wäre anschließend mit der Nase voran auf dem Asphalt gefallen. Alleine die Gunst Fortunas rettete mich vor diesem glanzlosen Abritt und ich schaffte es schließlich fast ohne Schmerzen über die Leitplanke. Es tut mir zwar auch jetzt während dem Schreiben noch die Hüfte weh, aber das ist jetzt auch schon egal ;).

Irgendwann standen wir dann in einer gigantischen Menschentraube und warteten auf den Start. Eine Frauenstimme animierte die Leute zu diversen Aufwärmübungen und es machten auch viele der Läufer mit.

Auf einmal ging es los. Die Menschen drängten nach vorne. Die Uhren wurden gestellt, die Smartphones wurde begrapscht und so mancher gab auch einfach Mutter Sonne einen Luftkuss!
"GoGoGo" ....ohne Rücksicht auf Verluste mit Beinen, Armen, Händen und Kopf sich einen Weg durch die Menge bahnen. Das war nun angesagt!
Es wäre mir ja fast passiert, dass ich eine wirklich alte Dame komplett umgemäht hätte. Zum meinen Glück konnte ich aber gerade noch ohne viel Körperkontakt an ihr vorbeifallen. Ich vergewisserte mich, dass sie nicht zuviel abbekommen hatte und ja... sie lachte!

Wir waren nun auf der Bosporusbrücke. Sie verbindet zwei Kontinente: Asien und Europa und wir starteten im asiatischen Part und liefen nach Europa! Wie vielen großen Eroberer vergangener Tage ging es für uns nun auch in Richtung Abendland ;)!
Leider kann ich jetzt gar nicht so sagen wie die Aussicht von dieser Brücke war. Ich war mehr damit beschäftigt nicht die Leute umzurennen. Viele nutzten den Marathon auch zu einer gemütlichen Wanderung. Das war schon etwas ungemütlich für uns Läufer. Immer wieder stand jemand vor einem und machte Fotos von der schönen Aussicht!

Es ging gut voran. Die Strecke war toll. Wenn man nun schon längere Zeit in Istanbul lebt, kennt man die Gegend. Sie ist immer mit Autos voll. Da ich ja auch oft dort laufe, schätze ich nun sehr diese autofreie Zeit. Musik war überall zu hören. Es gab klassische türkische Musik, aber auch neuartige Einheizmusik. Alles nur für uns Läufer! Toll!
In gewissen Abständen konnte man sich mit Wasser stärken oder sich einen Schwamm nehmen.

Irgendwann kam ich dann am "Zehn Kilometer-Finish" vorbei und mein Körper zeigte noch wenig Ausfallerscheinungen. Ich dachte mir, die anderen fünf Kilometer kann ich dann auch noch laufen. Es war bissl härter, aber nach der Analyse der Laufdaten war die Geschwindigkeit relativ gleich.
Im Ziel angekommen drückte mir ein Mann eine Plastiktüte in die Hand.
Neben einer Vielzahl an Leckerlis gab's auch eine Medaille!
Zwar hatte ich betrogen und es tut mir auch ein bisschen Leid, aber sch****drauf: Ich hab jetzt so ein rundes, schnuckliges Teil -> Medaille! :)



Ergebnis:

10 Kilometer: 41, 851 min
15 Kilometer: 61, 871 min

Wenn sich mal jemand hier in meinen Blog verliert, der irgendwas mit Marathonveranstaltungen zu tun hat: Keine Angst! Ich zahle ab jetzt dafür! Großes Ehrenwort! Ich schwöre auf den großen Manitu!

Warum gefiel es mir so gut?
Die Menschenmenge, die Atmosphäre und die ganze Aufregung die einem überkommt, wenn man das Startgebiet betritt. Die Wartephase aber auch der Flash während des Laufens... ein Genuss! Es macht einfach nur Spaß!
Erst jetzt zuhause vor dem Laptop, wenn man den Tag Revue passieren lässt und sich jede Nuance noch einmal durch den Kopf gehen lässt, muss ich sagen: Der ganze Lauf war ein grandioses Erlebnis, der mit Schmerz aber auch mit Freude erfüllt war! Mit dem Zieleinlauf erreicht man dann sein selbst gewähltes Ziel und darf in einem Meer voller Stolz auf seine eigene Leistung "baden". Mehr oder weniger ;).
Nichtsdestotrotz hat es auch ein Manko:
Ich kenne mich ja allzu gut! Es könnte nun in einer Sucht enden ;).









Freitag, 15. November 2013

Diät, Diät, ich kotze gleich!

Seit einiger Zeit machen Ines und ich die Low-Carb-Diät. Sie ist da sicher beständiger wie ich und hält es mit eisernen Willen durch.
Bei mir funktioniert das aber mal überhaupt nicht!
Meistens schaffe ich ein oder zwei Tage durchzuhalten und dann verfalle ich wieder Brot, Nudeln und ihren sonstigen Konsorten.
Es wird einfach nichts. Irgendwie wehrt sich mein Körper dagegen. In der einen Minute fühle ich mich gut und will die Diät weitermachen. Es vergeht aber nicht lange und ich sehe die Nachteile dieser Diät vor meinem inneren Auge -> Ich will ja eigentlich Muskeln aufbauen und wie soll ich das machen, wenn der Körper nix hat, was er dazu braucht?

An den Tagen an dem ich mich ernsthaft für die Diät entscheide, baller ich mir zum Frühstück Hüttenkäse mit Gurken und Tomaten rein. Schmeckt ja eigentlich ganz gut, aber irgendwie geht was ab. Süßes fehlt mir eigentlich nicht, aber während dieser Zeit könnte ich töten dafür.
Ich hocke dann vor meinem "leckeren" Hüttenkäse und male mir aus wie geil es nun wäre ein Wurstbrot oder gleich nen Schweinebraten mit Knödl zu verdrücken. Frühstück!
Mittags gibt's dann wieder etwas Tolles. Verschiedene Gemüse mit wahlweise Thunfisch oder Hühnerstreifen. Grundsätzlich etwas schwer leckeres, aber ich kann das Zeug nicht mehr sehen. Vor allem das Gemüse nicht. Ich verschlinge das Zeug seit meinem Aufenthalt in Istanbul in gewaltigen Mengen. Immer dasselbe -> Ich will wieder einen Braten im Gaumen fühlen!
Auf der anderen Seite bin ich mir auch gar nicht so sicher wie gesund diese ganze Sache ist. Es ist ja nicht so, dass ich Gemüse verteufeln würde. Es schmeckt mir, aber während der Zubereitung gibt's eine gehörige Portion Olivenöl oben drauf. Der Thunfisch ist in Öl eingelegt, was dem auch nicht unbedingt förderlich ist.
Während der Diät komme ich nun zu folgendem schizophrenen Gedankengut:
Ich will ja eigentlich nicht abnehmen, mache aber eine Diät zum abnehmen, die mir aber nichts bringt, weil ich ja dermaßen viele Kalorien alleine durch das Öl aufnehme.
Um überhaupt irgendeinen Genuss dabei zu empfinden, gibt's dann noch ne gehörige Portion Käse oben drauf.

Was soll ich nun machen?

Da dieser Blogeintrag quasi auch als Reflexion meines derzeitigen Gemütszustand hinsichtlich dieser selbst gewählten Pseudoaskese gilt, hinterfrage ich nun meine Motive und komme zu dem Schluss, dass ich wohl der Diätsache einem Riegel vorschieben muss.

Ich mache ja schon lange "Keine Kohlenhydrate nach 17:00". Das funktioniert, aber wie geil ist es, nach einer gewaltigen Portion Fleisch und Gemüse eine Stunde später vor Gier nach Kohlenhydraten fast das Zeitliche zu segnen?

Mein heutiges Fazit, was sich aber auch schnell wieder ändern kann:

Ich werde mich einfach nach dem Essensplan eines guten Freundes richten:

Vormittag: 

Frühstück: Einfach rein, was geht!
Spätes Frühstück: Irgendwas mit Eiweiß!

Nachmittag:

Mittagessen: Irgendwas das schmeckt!
Nachmittagssnack: Quark oder Hüttenkäse
Kurz vorm Sport: Irgendwas mit Kohlenhydraten!
Nach Sport: gesüßter Eiweißshake

Abend:

Quark!

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Ob mir sowas zusagt, zeigt die Zukunft!
Ich ahne aber, dass das absolute Wohlbefinden irgendwo im Mittelmaß liegt!
Wir werden sehen!
So, jetzt geh ich mal meinen Körper wieder piesacken ;)!





Donnerstag, 7. November 2013

... und wie zum Teufel soll ich mich in Istanbul gesund ernähren?

In letzter Zeit wurden schon vermehrt Stimmen laut, dass sich der Blog nur ums Laufen dreht. Der Header Ernährung wird überhaupt nicht angesprochen.
Recht habt ihr!
In nächster Zeit wird sich hier aber diesbezüglich einiges ändern!
Wir werden uns mit Diäten hautnah auseinandersetzen und über die Qualen berichten, die damit zwangsläufig einhergehen.

Hier in Istanbul kämpfe ich jeden Tag gegen die Pfunde. Überall locken kulinarische Verzückungen: Döner, Döner und Döner! Natürlich ummantelt mit Weißbrot!
Ich find's ja toll, dass sie hier zum großen Teil auf die Soßen verzichten, die ja in Deutschland den Nährwert nochmal astronomisch in die Höhe bringen.
Aber trotzdem... warum werde ich hier überall regelrecht dazu verführt mir einen dieser Kalorienbomben einzuverleiben?
Dann gibt's noch an jeder Ecke diese leckeren Simits. Dieses Hefeteiggebäck schmeckt unglaublich lecker, is aber auch gefährlich... für den Bauch.

Jetzt denkt ihr euch vielleicht: Warum kauft sich dieser Honk kein Mischbrot, Vollkornbrot oder Schwarzbrot?
Ganz einfach = Hier gibt es sowas nicht!
Ok, nicht ganz richtig. Für viel Geld gibts nun auch Brot... aus Deutschland. Als armer Student kann ich mir das aber nicht leisten. Dies geht aber auf Ungunsten meiner Linie :/!

Irgendwann bin ich dann auf die Idee gekommen, das Brot selber zu backen.
Nach etwa vier Versuchen kam etwas raus, was doch so einigermaßen als "Backware" bezeichnet werden könnte.


Ich will jetzt gar nicht alles schwarz reden. Hier gibts auch tolle Sachen: Viel frisches Gemüse!
In Verbindung mit einer saftigen Hühnerkeule und scharfen Peperoni ist es schon schwer lecker.

Fazit: Man kann sich hier schon gesund ernähren. Ich hab nur etwas gebraucht... :).

Montag, 4. November 2013

Laufen in Schweden - Stensö calling from Kalmar Slott

Was gibt es Schöneres als direkt auf einer Halbinsel zu laufen. Ringsherum umgeben von Wasser und Wald. Diese Idylle bietet die Laufstrecke Stensö (KALMAR).  Da diese Strecke besonders gut auf Läufer ausgelegt ist, kann man seine gewünschte Kilometerzahl super variieren.

Ab der Halbinsel Stensö sind die Wege mit Kilometerzahl beschrieben, so kann man beliebig spontan verlängern. Die Insel bietet auf jeden Fall Auslauf. 
Auch Läufe in der Dunkelheit sind hier weniger dramatisch, denn die ganzen Laufstrecken im Wald der Halbinsel sind beleuchtet. 

Aber nun zurück zu meinem Lauf, ich entscheide mich für einen Ausdauerlauf von 15 km. 
Meine Weg Strecke beginnt im Schlosspark von Kalmar. Dort hat man gleich während dem ersten Kilometer eines der schönsten Bauwerke Kalmars vor Augen. Nämlich das Schloss. Es geht direkt durch den Schlossgraben, hinunter über Stufen, am Wasser entlang und dann wieder direkt die Treppen hinauf. So wird nicht nur die Geschicklichkeit sondern auch gleich der Puls gefordert.





Wenn die Treppen erklommen sind, hat man die Ostsee direkt vor Augen. Nun geht es knapp 1, 5 km am Wasser entlang. Vorbei an Wiesen, Feldern und Stränden. Die frische Seebrise umschmeichelt dabei das Gesicht. Durch die schöne Natur wird man regelrecht durch die Meter getragen. Die Strecke ist ein bisschen hügelig und auch der Boden ändert sich. Mal Gras, mal Teer, dann wieder Sand, und dann mal Wurzelwerke, die sich in die Quere legen.



Nach den ersten 2,5 km kommt man zu den Fischerstegen. Dieses Bild ist geprägt von den typischen schwedischen roten Ferienhäusern und Booten, gerade wenn die Sonne langsam in der Ostsee versinkt, lädt dieser Anblick zum Träumen ein. Allerdings ist dies nur von kurzer Dauer, denn nach Kilometer drei kommt die Brückenüberquerung zur Halbinsel Stensö. Es geht direkt in den Wald. Durch die Lichtungen hindurch erblickt man nichtdestotrotz das Wasser.
Die Laufwege hier sind sehr breit angelegt und aus feinem Sand. Somit ein angenehmer Laufuntergrund. Nun geht es den nächsten Kilometer am Kanal entlang. Die Luft ist dort einfach wunderbar. Zwischen Kilometer 4 und 5 passiert man kurz den Camping Platz Stensö. Dieser ist auch mit kleinen Steigungen verbunden somit ist auch hier sowohl durch den Bodenbelag Teer als auch die leichten Steigungen, der Puls wieder gepusht.

Bevor es ab Kilometer sieben zu einem wirklich extremeren und längeren Anstieg kommt, geht es erst mal "bergab" und gerade aus, natürlich entlang dem Wasser. Kilometer acht und neun ziehen sich zunächst, denn schön langsam wieder die Energie weniger und an dem doch sehr gleichbleibenden Landschaftsbild hat man sich schon satt gesehen. Allerdings steckt diese Laufstrecke voller Überraschungen. Denn wie schon gesagt, die Insel ist super laufstreckentechnisch ausgebaut. So kommt es, dass man ab Kilometer neun einfach mal quer durch ein Schafsgehege läuft. Laufen vereint nicht nur Körper und Geist sondern auch mit der Natur. Diese Strecke ist nicht nur ein kleiner Cross-Lauf durch seine Wurzelwerke, Steigungen und teilweise sehr kurvigere Wegführung sondern auch durch Übersteigungen der jeweiligen Gatter. Ob Treppen laufen, Tor aufmachen oder über die Rampe laufen, hier ist alles dabei.

Nach dem tierischen Erlebnis, sind dann auch schon mal wieder die nächsten 1,5 km geschafft. Jetzt geht es wieder direkt entlang am Wasser. Keine Bäume, die die Sicht versperren. Bei Kilometer 11 entdeckt man das Vasa-Monument, das sich stolz auf einem kleinen Hügel entgegen türmt.

Auf den letzten Kilometer bis zur Brücke geht es direkt an Badestränden und Grillplätzen vorbei. Nach der Überquerung der Brücke, geht es den Weg an der Ostsee wieder zurück. Die letzten 2 Kilometer werden nun von kleinen hoppelnden Häschen begleitet. Die kommen meist zur Dämmerung heraus und gibt es hier wie Sand am Meer. Und noch schöner ist, das Schloss ist mittlerweile von Scheinwerfern angestrahlt. Wie es da so steht. Was für ein Anblick. Schöner kann ein Lauf fast nicht enden.