Hier ein paar Überlegungen, die mir spontan zur Reise nach Rom in den Sinn gekommen sind:
Die Freude am Wandern
Schlafplatz mit "Naturdusche" links daneben |
So kann niemand erwarten, überall eine Dusche oder auch eine Toilette vorzufinden. Die Natur hat uns Menschen aber Möglichkeiten gegeben, um dies auch über einen längeren Zeitraum einigermaßen gut durchzustehen.
Wie man mit wenig Geld weit kommt...
Unterkunft nach Santiago |
In Rom gab's eine Waschung mit Fußkuss |
"Templer" vor Ponferrada |
Der Kontakt zu anderen Tippelbrüdern. Hier ist der Pilger in seinem Element. Es wird über vieles gefachsimpelt.
Sei es die Beweggründe der Pilgerreise oder einfach nur eine Diskussion der letzten Tagesetappe.
Auch bei der Verpflegung kann man Einsparungen machen. So ist es möglich für fünf Euro ohne Probleme über die Runden zu kommen. In Italien gibt es oft die Möglichkeit am Wegesrand die Wasserflasche aufzufüllen und ein Kilo Weißbrot ist für ca. zwei Euro zu haben.
Wenn man nun Hunger auf Fleischerzeugnisse hat, dann geht auch mal eine der leckeren "Wurstel". Für schon 30 Cent gibt es diese Komposition aus feinstem Fleisch im Supermarkt.
Ich habe mir auf der Reise für etliche Tage vorgenommen: Ich will so billig wie möglich über die Runden kommen. "Wurstel" und Weißbrot machten das möglich ;).
So gut kann man es sich auf einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela gehen lassen:
Santiago de Compostela vs Rom
Somit muss ich ihn immer verteidigen. Es war eine unglaublich interessante und lehrreiche Reise. Zumal ich sie auch alleine startete. Natürlich ist eine Wanderung nach Santiago ungleich einfacher, weil man auf viele Leute trifft und sich dort unweigerlich Gruppen bilden. Der Einsamkeit kann man so schnell ein Schnippchen schlagen.
Der liebe Schmerz und die Freude an einer einfachen Mahlzeit
Ich will vielleicht an dieser Stelle noch die Strapazen erwähnen. Sie sind durchgehend gegeben.
Mein Begleiter hatte viele, viele Blasen und auch bei mir gab's den ein oder anderen wunden Punkt.
Jetzt fragt man sich natürlich, warum man sowas überhaupt macht. Wäre es nicht schöner, einfach am Strand zu liegen und den Sonnenschirm über sich tot zu starren? Meiner Meinung nach eher nicht.
Der Schmerz ist anfangs ein ungeliebter Kollege, aber nach einiger Zeit lernt man ihn und seine Wirkungskraft schätzen. Die Entbehrung und das körperlich Leid lassen dem Weitwanderer alles intensiver erleben. Das Essen schmeckt ungemein gut. Auch wenn es nur ein Apfel ist.
Die Qualen des kleinen Zehs |
Zu Hause esse ich oft, weil es halt zeitlich gerade passt. Ob ein Hungergefühl da ist oder nicht. Das ist manchmal wirklich unerheblich. Hier muss ich nun wieder die Routineabläufe erwähnen. Wie eine Maschine macht man Tag für Tag dasselbe.
Bei einer Wanderung bzw. auch bei anderen körperlichen Anstrengungen ist jeder um ein Stück Essen froh.
Den ganzen Tag wird der Proviant mitgeschleppt und am Schluss stürzt der hungrige Geselle sich darauf.
Essen und vor allem auch Trinken sind bei 35 Grad einfach wichtig. Du hast die ganze Zeit Durst und der sollte auch schnellstmöglich getilgt werden. Sonst spürt man nach kürzester Zeit schon Leistungseinbußen. Die Gedanken drehen sich dann auch durchgehend um das kühle Nass.
Kein sehr schönes Gefühl ;).
Wir hatten einmal das Vergnügen nicht genügend Wasser mitzuführen. Dies endete damit, dass wir an einem Haus klopfen mussten. Die liebenswürdige Dame gab uns aber gleich darauf Unmengen an Wasser. Somit waren wir gerettet :).
Ich will an dieser Stelle kurz mit einem Ausblick diesen Blogeintrag beschließen.
In den nächsten Tagen werde ich noch einen Post zur "perfekten Ausrüstung für Pilger mit wenig Geld in sommerlichen Gefilden" erstellen, die sieben Pilgerkirchen im Detail beschreiben und auch eine kurze Wegbeschreibung hier online nehmen.
Endlich haben wir den Petersdom erreicht. Unserem Ziel! |