Sonntag, 8. Dezember 2013

Laufen in Schweden - Tiefschnee in Lappland - Schneller als das Polarlicht (Abisko)

Tja, ich hab ja mittlerweile schon öfter festgestellt, dass ich was den Laufwahn angeht schön langsam dem Simon ganz schön nahe komm. Wie sonst würd man auf die grenzgeniale Idee kommen, nach Lappland Laufklamotten und -schuhe mitzunehmen?

Manch andere würde sagen, man hätte in den zwei Stunden wo es hell ist bestimmt was anders zu tun. Ja, ab und an hätte man das. Allerdings wenn man über längere Zeit mit langen Beinen in einem Bus sitzt, freut man sich auf jeden Auslauf.

Gut ich muss sagen, am Anfang hab ich mir das schon genauer überlegt, schließlich hatte es ja -20°, wenn nicht noch kälter. Aber wann bekommt man schon mal die Chance.

Es heißt also eingepackt in vielen Sachen, die das Laufen leichter machen.
Thermoleggin, Laufhose, zwei Paar Socken, Laufshirt, Fleecejacke, Softshell drüber, Mütze, Handschuhe und natürlich Hirnbirn.

Ich starte direkt vom Naturum aus. Es heißt bewegen, mir ist jetzt schon ganz kalt, aber hoffentlich werde ich zu mindestens fünf Kilometer zusammen bekommen.

Es ist schon ein bisschen glatt draußen und der Schnee ist doch ein bisschen mehr als man bei uns gewohnt ist, aber egal. Ich bin froh, um meine Crosslaufschuhe. Ersten sind sie ja aus Goretex und zweitens haben sie ganz tollen Grip.



Während meines ersten Kilometers komme ich an einem Wasserfall vorbei. Die Außenwände sind vereist, der Abgrund nur mit einen sehr niedrigen Geländer gesichert. Ich kämpfe mich also durch den Schnee und auch durch den sehr schmalen Pfad der um den Wasserfall herumführt. Nach dem zweiten Kilometer geht es bergab, Achtung Rutschgefahr. Das Laufen auf dem feinen Pulverschnee fühlt sich immer mehr an wie Laufen auf Sand. Auch das Knirschen hat etwas entspannendes.


Zwischen Kilometer zwei und drei kommt man über eine Brücke, die nochmal schön die Schlucht sehen lässt. Ab jetzt geht es dann wieder bergauf. Kilometer drei, sehr anstregend. Die Füße werde trotz zwei Paar Socken immer kälter und der Atem gefriert langsam. Ich muss mich entscheiden, entweder schneller laufen um nicht zu frieren, aber dafür eher wieder heim, oder ein bisschen langsamer und noch zum See.

Ich entscheide mich für Zweiteres. Auf gehts zum Torneträsk. Von dort aus hat man einfach die herrlichste Aussicht, und übrigens einer der besten Chancen auf Nordlichter :).

Der Weg dort hin zieht sich allerdings schon schön langsam. Langsam spüre ich meine Hände trotz Handschuhe fast nicht mehr. Ja ich bin am See. So schön. Alles ist so ruhig. Einmal tief Luft holen, dann geht es schon wieder zurück.
Kilometer vier ist eher noch gerade aus, doch auf dem letzten Kilometer geht es bergauf. Und wer schon mal bergauf im Pulverschnee gelaufen ist, der weiß wie kraftraubend das ist. Ich schmeiße mir schnell Schnee ins Gesicht um nochmal einen Powerschock zu bekommen. Es ist erfrischend und gibt nochmal den letzten Kick.

Endlich da. Ich hab länger gebraucht als sonst, der Schnee und die Kälte haben schon ein bisschen Zeit eingestreift. Jetzt hab ich mir die Sauna und Dusche redlich verdient.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

R.I.P. Medion Life P60003 Sport (MP3-Player)

Tatort Istanbul:
Heute um 16:00 verstarb mein geliebter MP3-Player unter mysteriösen Umständen.
Die einzige Erklärung: Ein Auto hat ihn zusammengefahren!



Ich hatte schon viele MP3-Player im Laufe meines Läuferlebens. Der eine hielt nur ein paar Wochen, dem anderen versagte der Akku schon nach 20 Minuten. Keine Chance hier einen anständigen Lauf zu machen.
Ja, ich weiß. Viele Leute laufen ohne Musik. Ich mag's ehrlich gesagt aber lieber mit Musik. Mal höre ich Hörbücher, dann ruhige Musik oder auch einfach irgendwelches Radiogedöns.
Ich bin hier auch recht genügsam. Manchmal höre ich ein Album ununterbrochen über Wochen oder auch Monate an. Das ist mir herzlich egal.

Kommen wir zurück zum Medion Life P6003!
Anfangs hatte ich noch keine GPS-Uhr und so dachte mir: Ja, dieser MP3-Player hat es in sich. Einmal gibt es dort die Option, dass man seinen Puls mit dem Daumen misst. Gut, dass funktioniert nicht unbedingt. Das war mir aber auch egal. Das Schmankerl "Distanzmessung" war aber doch relativ interessant. Leider zeigte es mir total kuriose Kilometerangaben an. So lief ich angeblich in Rekordzeit über 30 Kilometer. Im Grunde waren es dann aber nur zehn Kilometer oder weniger.
Alles egal: Der Preis war extrem niedrig und ich wollte vorrangig auch nur einen MP3-Player. Das hatte ich gefunden.
Ausgestattet mit vier GB war er absolut ausreichend für meine Zwecke. Die Akkulaufzeit belief sich auch auf ca. drei bis vier Stunden.
Im Winter war es am Ende hin aber schon ziemlich schnell vorbei. Er sagte schon oft nach etwa 20 bis 30 Minuten "Bye Bye".

Wie geschah es nun, dass mein lieber MP3-Player verendete?
Kurz vor dem Maçka Park hörte ich auf einmal keine Musik mehr!
Da ich ja mit einem Schrumpfhirn gesegnet bin, fiel dies mir aber nicht sofort auf. Irgendwann kam mir der Geistesblitz und ich lief zurück. Nirgends war er zu finden. Nach einer Weile sah ich ihn auf der stark befahrenen Straße. Er lag ganz am Rand und äußerlich konnte man keine Schäden feststellen.
Nach genauerem Hinsehen aber sah man das leicht gesplitterte Display -> Ein Auto hatte ihn überfahren und nun war die tolle Zeit mit meinem lieben Freund Medion Life P60003 Sport vorbei... ein schrecklicher Moment!

Jetzt muss ich auf mein Smartphone umsteigen... . Hoffentlich funktioniert das ohne Probleme! :)
Ohne Musik = kein Sport = Verfettung!
Naja, mal gucken.